Bailey and Potter, CPA

Homepage der Familie Winkelhausen, online seit 2004, updated 2012

Im Jahre 2009 haben wir für die Homepage ein grundlegendes "Lifting" beschlossen

Der Umfang der Seite hat im Laufe der Zeit ein solches Ausmaß angenommen, dass sie in ihrem alten Design kaum mehr zu handhaben war. Das zu ihrer Erstellung verwendete Programm wurde durch die schiere Datenmenge zu schwerfällig und störanfällig.

Wir hoffen, dass unser neues Design auf Ihre Zustimmung stößt. Leider treten bei der Gestaltung einzelner Seiten immer noch Schwierigkeiten mit Umbruch und Textfluß auf. Diese sollen nach und nach behoben werden.

Ohne Hilfe unseres Vaters nach dessen Tod am 26.09.2011 dauerte es länger, sie so weit fertig zu stellen, dass wir sie ins Netz stellen konnten.

 

Eine Reise in die Famileingeschichte

 

Angeregt durch das Befassen mit der Familiengeschichte im Raum Danzig entschloss ich mich, zusammen mit meinem Sohn Andreas und seiner Frau, im Frühjahr 2003 für eine Woche nach Danzig zu fahren.

In der Danziger Altstadt machten wir einen Rundgang zu den uns damals bekannten Adressen meiner Großeltern, meines Vaters und einiger Verwandter. An drei Stellen wurden wir fündig und machten Fotos. Darunter war auch das sog. Goldene Haus am Langenmarkt Nr. 41, in dem mein Vater seine Jugend verbrachte. Die Fassade erstrahlt wieder im alten Glanze, da das Haus 1945 nicht ganz zerstört wurde und Teile der Fassade wiedergefunden wurden. Das Haus in der Milchkammergasse, in dem meine Großeltern zuvor gewohnt hatten  war völlig zerstört und ist noch nicht wieder aufgebaut worden. Das Kohlenlagerhaus meines Großvaters An der neuen Mottlau 5 war nur noch als Ruine zu  sehen.

Wir besuchten die Kirchen in denen mein Urgroßvater und mein Vater getauft wurden, die Marienkirche und die Nikolaikirche, die im Kriege nicht zerstört wurde.

In Lauenburg in Pommern besuchten wir das Kloster, von dem ich eine Kopie des Taufeintrages meines UrUrgroßvaters (über das Archiv in Danzig) erhalten habe. Die Verständigung mit den Mönchen erfolgte per PC über ein Übersetzungsprogramm. Leider war der Abt nicht zugegen und man vertröstete uns auf spätere Informationen per E-mail über die Möglichkeiten des Zuganges zu den Kirchenbüchern vor 1800 im Archiv. Mehrere Rückfragen haben bis heute nicht zu einer Antwort geführt. Vermutlich sind die Bücher im Archiv in einem sehr schlechten Zustand, sodass man sie Privatpersonen nicht zugänglich machen will oder kann. Ich bin an dieser Stelle an einem toten Punkt meiner Familienforschung angelangt. Ich kenne zwar den Namen und Beruf meines UrUrUrgroßvaters, der um 1750 herum dort gelebt hat, weiß aber nichts über dessen Vorfahren. Diese sollen nach Überlieferung in der Familie aus dem Rheinland gen Osten gewandert sein.

Auf der Rückfahrt mit der Bahn machten wir einen Stop in Oliva, wo nach dem Tode meines Großvaters meine Großmutter meinem Onkel Rolf in der Goethestrase 3-4 den Haushalt führte. Alle Häuser in dieser Strasse waren gut im Schuss, nur die Nr. 3-4 existierte nicht mehr, man hatte nach dem Kriege an die Stelle einen tristen Neubau gesetzt.

In Preußisch Stargard besuchten wir zunächst das Museum, von dem wir einige Unterlagen über die Spirituosenfabrik meiner Vorfahren erhalten hatten. Er begleitete uns den ganzen Tag. begrüßte meine Schwiegertochter mit Handkuss.  Wir wurden dann vom Bürgermeister der Stadt empfangen, was von der Partnerschafts-Stadt Diepholz veranlasst war. Er schenkte uns ein Buch mit alten Postkarten von Pr.Stargard.

Anschließend besichtigten wir die Spirituosenfabrik, die meine Großonkel Max und Otto 1920 am Bahnhof erbaut hatten. Die alte Fabrik, die mein Urgroßvater an der Ritterstrasse in der Nähe des Marktes 1846 erbaut und später vergrößert hatte, war 1945 durch Bomben zerstört worden. Die Fabrik gehört heute zu einem in französischen Händen befindlichen Unternehmen in Warschau. Es werden heute ca. 150 Menschen beschäftigt, zu Zeiten meiner Vorfahren waren es 4-500, da man neben der Herstellung von Schnaps und Cognac auch die Fässer, Flaschen und Verpackung selbst herstellte. Die Fabrik hat Gleisanschluss und stellte vor allem Sprit für die Industrie her. Die Weinbrandherstellung wurde 1994 aufgegeben. Jetzt werden Wodka und Liköre hergestellt. Wir verkosteten im Probierstübchen alles und bekamen einige Flaschengeschenkt.

Da wir von der Partnerstadt erfahren hatten, dass ein Familiengrab existiere, fragten wir nach dem Friedhof. Der Fabrikdirektor ließ sofort einen Wagen mit Fahrer kommen, der uns zu einem Friedhof fuhr. Erst nach mehreren Friedhofsbesichtigungen entdeckten wir den aufgelassenen ehemaligen evangelischen Friedhof. Dort konnte man nur noch ganz wenige Steinreste von Gräbern finden. Ganz ob am äußersten Ende  des Friedhofes fanden wir die Grabstätte: eine Treppe führte hinauf zum Eingang der Gruft, rechts und links standen noch Mauern, die Hauptwand war umgestürzt und es waren keine Namen zu erkennen.

Im Frühjahr 2004 erschien eine neue Homepage in Polnisch über Kirchen und Friedhöfe von Pr. Stargard. Dort findet man Fotos von dem ev. Friedhof und von dem Leuchter, den mein Urgroßvater der St. Katharinenkirche gestiftet hatte.

In Marienburg fand am Fuße der Burg ein Europa-Tag statt. Die Besichtigung dauerte 3 Stunden, Führung nur in Polnisch, aber was zu sehen war, war beeindruckend. Die Burg des Deutschen Ordens ist im Kriege ziemlich zerstört worden, aber wieder wunderbar rekonstruiert worden.

Den Abschluss unserer Reise bildete ein Besuch von Zoppot, das heute noch den Eindruck eines mondänen Seebades macht. Die 500 m lange Mole war bei Sonnenschein voller Menschen.

Vor der Abreise mit dem Bus speisten wir noch in einem schottischen Restaurant in der Brotbänkengasse. Die Kellner trugen Schottenröcke.